AIF-Projekt "Planungskonzepte manueller Lagerhaltungsprozesse"

Integration wirtschaftlicher und ergonomischer Kenngrößen in ganzheitliche Planungskonzepte von manuellen Lagerhaltungsprozessen

Die Zielsetzung des Forschungsvorhabens besteht darin, wirtschaftliche und ergonomische Kennzahlen in mathematische Planungsmodelle für manuelle Lagerhaltungsprozesse zu integrieren, sodass diese insbesondere auch für kleine und mittelgroße Unternehmen nutzbar werden.

Der Zusammenhang zwischen den Lagerprozessen, körperlichen Belastungen und Ermüdung soll auf Grundlage von Datenmaterial, das bei Partnerunternehmen erhoben wird, in kennzahlenbasierten Modellen abgebildet werden. Durch die Integration der Kennzahlen in die Planungsmodelle sollen Aussagen über die optimale Gestaltung der Lagertätigkeiten (wie z. B. der Lagerplatzvergabe und der Routenplanung) und die Organisation der Kommissionierung (wie z. B. Gewichtsgrenzen, Schichtplanung, Job-Rotation-Modelle, Einsatz von technischen Hilfsmitteln und Assistenzsystemen) abgeleitet werden.

Die Zielsetzung der Modellentwicklung besteht darin, physische Belastungen und in Teilen Überbeanspruchungen bzw. Risiken langfristiger gesundheitlicher Schädigungen zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz und Qualität der Lagerhaltungsprozesse zu erhöhen. Die im Rahmen eines stark interdisziplinär ausgerichteten Lösungsansatzes entwickelten Modelle können branchenübergreifend v.a. KMU, in denen in der Intralogistik nach wie vor größtenteils manuell gearbeitet wird, als Instrumente zur technisch-organisatorischen Gestaltung und zum menschorientierten Management der Lagerprozesse eingesetzt werden.

Das IGF-Forschungsvorhaben Nr.: 21292 N „Integration wirtschaftlicher und ergonomischer Kenngrößen in ganzheitliche Planungskonzepte von manuellen Lagerhaltungsprozessen“ hat eine Laufzeit vom 01.10.2020 bis 30.06.2022 und wird aus Mitteln des Bundeshaushalts 2020 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Als Partner sind Prof Dr. Christoph Glock vom Fachgebiet PSCM, Jun.-Prof. Dr. Eric Grosse von der Universität des Saarlandes sowie Prof. Dr. Ralph Bruder und Dr. Jurij Wakula vom Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt beteiligt.